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daniel
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Hallo zusammen,

im Folgenden möchte ich zeigen, wie man eine AMD Ryzen CPU über die von AMD festgelegten Frequenzlimits von Precision Boost Overdrive (PBO) hinaus übertakten kann.

Wie immer gilt, dass durch Übertakten die Garantie bzw. Gewährleistung erlischt und jeder selbst für die dadurch entstehenden Fehler oder Defekte haftet. Nachmachen  erfolgt demnach auf eigene Gefahr.

Beim neuen AMD Ryzen 7600X liegt der offizielle Maximaltakt bei 5300MHz. Mittels PBO lässt sich im BIOS/UEFI dieses Limit um bis zu 200MHz auf maximal 5500MHz erhöhen. Mit ausreichend Kühlung und einem negativen Offset im Curve-Optimizer (Bestandteil von PBO im BIOS) wird die CPU dann auch bei hefitgen Workloads nahe der Maximalfrequenz von 5500MHz arbeiten und beim Gaming wahrscheinlich sogar dauerhaft auf der Maximalfrequenz laufen.
Wenn die CPU problemlos mit einem CO Offset von -20mV oder -30mV läuft und dabei auch noch kühl bleibt, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die CPU auch noch mehr Taktfrequenz schaffen würde, was AMD mit dem festgelegten Übertaktungslimit von 200MHz in PBO jedoch unterbindet.

Eine statische Übertaktung mit fester CPU-Spannung und fester Taktfrequenz ist jedoch ineffizient und übertrifft die Taktrate von PBO meistens kaum, ohne die CPU zu grillen.
Mit einem erhöhten Bustakt (BCLK) steigt die Taktfrequenz jedoch über das 200MHz Limit von PBO hinaus.
Nur erhöhen sich mit dem BCLK auch die Frequenz von PCIe, RAM usw. was bereits bei 102MHz das Booten des PCs unmöglich machen kann.
In diesem Fall sind Mainboards mit externem Clock Generator (ECLK) im Vorteil. Diese Mainboards können den BCLK der CPU erhöhen und die restlichen Frequenzen auf dem korrekten Niveau halten, sodass es zu keinen weiteren Instabilitäten kommt.

Wie man den externen Clock Generator des ASRock B650E Taichi korrekt einsetzt, zeige ich im Folgenden.

Beim Booten "Entf" drücken, um ins BIOS/UEFI zu gelangen.
Dort im Menü "Advanced" das Untermenü "AMD PBS" auswählen


danach "AMD Common Platform Module" auswählen


in diesem Menü bei der Funktion "Base Clock Control Mode (BCLK) die Auswahl von "Auto" auf "CPU Clock Overclocking, PCIE=100" ändern.


damit erhält man die Möglichkeit den BCLK zu erhöhen, ohne die restlichen Frequenzen in einen unzulässigen und damit instabilen Bereich zu bringen.

Nun kann der BCLK über den Standardwert von 100MHz hinaus erhöhen und damit die Maximalfrequenz der CPU über die PBO-Limits hinaus erhöhen, da PBO lediglich den Zusammenhang aus Multiplikator und Spannung regelt.


Für den folgenden Versuch erhöhen wir den BCLK auf 103MHz und ändern die Performance Preset im OC Tweaker Menü im BIOS von (PBO, 85°, -20mV) auf lediglich "PBO enabled". Außerdem ändern wir den Spannungsoffset im Curve Optimizer von -20mV auf -5mV, damit die nun schneller laufenden Prozessorkerne mehr Spannung bekommen als vorher.

Das Ergebnis ist ausgezeichnet. Der Ryzen 7600X taktet statt auf 5500MHz nun auf 5665MHz und die CPU erreicht im Cinebench knapp 85°, was noch akzeptabel ist.


mit 104MHz erreichte die CPU 5710MHz, war aber nicht in jedem Stresstest vollkommen stabil. Hier wäre noch etwas mehr Zeit nötig gewesen, um den optimalen Spannungsoffset zu ermitteln. Cinebench Durchläufe oder Gaming war jedoch möglich.

Leider sparen die Mainboardhersteller diesbezüglich gerne mit der Angabe, ob das jeweilige Board einen externen Clock Generator besitzt, oder nicht. Normalerweise sind diese jedoch höherpreisigen Boards vorbehalten, aber meistens kann man solche Informationen in entsprechenden Hardware Foren, wie z.B. hier bei OC-inside.de bei der Community erfragen.

LG,
Daniel


(Geändert von daniel um 12:35 am 15. Mai 2023)

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Danke für die schöne Anleitung, sollten wir beizeiten am besten auch nochmal als Anleitung im Workshop aufnehmen, denn das kann vor allem auch mit anderen CPUs sehr hilfreich sein :thumb:


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daniel
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Ja, das sollte eigentlich ab Zen2 / Ryzen 3000 gleichermaßen funktionieren :thumb:
Nur die Umsetzung ist halt von Board zu Board unterschiedlich und dazu kommt eben noch, dass nur wenige Boards überhaupt die Möglichkeit bieten.

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Das stimmt wohl und wie du schon geschrieben hast, ist es auch nur selten auf Anhieb erkennbar, ob das Mainboard darüber verfügt.


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